Herbert
Tichy
Er wurde 1912 in Wien geboren, studierte an der Universität Wien Geologie
und fuhr 1933 im Alter von 21 Jahren mit Max Reisch auf dem Motorrad von Wien
nach Bombay. 1935 folgte der Studienaufenthalt für die Materialsammlung
seiner Dissertation und eine Reise durch Kaschmir, Afghanistan und Tibet - ebenfalls
überwiegend mit dem Motorrad -, auf der er als Pilger verkleidet den heiligen
Berg Kailas umrundete. Sieben Jahre verbrachte Herbert Tichy in China, von 1941
bis 1948, wo er mit sehr geringen Mitteln, nur durch gelegentliche Korrespondentenhonorare
für Berichte für österreichische und deutsche Zeitungen finanziert,
die Chinesen kennen und schätzen lernte und wo er den Paläontologen
und Jesuiten-Pater Pierre Teilhard de Chardin kennen lernte. Seine Reisen, die
er großteils in Büchern lebhaft und berührend beschrieb, führten
ihn auch nach Afrika und nach Alaska. 1987, wenige Monate nach seinem 75. Geburtstag,
starb Herbert Tichy in Wien.
Die Bedeutung
von Herbert Tichy
Vielen Bergfreunden ist Herbert Tichy zwar noch durch seine bergsteigerische
Leistung durch die Cho Oyu-Erstbesteigung mit Sepp Jöchler und Pasang Dawa
Lama ein Begriff, sein Beitrag in den 60er und 70er Jahren, den Menschen entfernte
Länder und Kulturen auf eine sehr unmittelbare Art mit seinen Büchern
näher zu bringen und sich dafür zu begeistern, verdient jedoch auch
heute noch Beachtung. So sagt er selbst in seinem Buch Cho Oyu. Gnade
der Götter: "Ich bin kein Bergsteiger im strengen Sinn des Wortes.
Berge sind für mich, auch wenn sie mich immer angezogen haben, nicht abstrakte
Ziele, an denen man seine technischen Fähigkeiten und seine körperliche
Leistungskraft beweisen kann, sondern nur Teile jener großen Welt, in
der ich mich so wohl fühle. Ich habe die Gipfel geliebt, wie ich einzelne
Menschen liebte, als gleichwertige Teile eines größeren Ganzen."
Der Verein
zur Förderung des Andenkens an Herbert Tichy